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Zurück in Deutschland

Liebe Grüße aus Deutschland. In meinem letzten Blogeintrag, den ich noch in Kampala geschrieben habe, hatte ich eine Deadline erwähnt: Wenn sich bis zu einem bestimmten Tag und bis zu einer bestimmten Uhrzeit nichts Konkretes ergibt, wie es für mich weitergehen würde, dann würde ich zurück nach Deutschland fliegen.
Am selben Tag ging alles ganz schnell. Ich habe mittags mit einem Freund telefoniert und Flugpreisvergleiche gemacht. Das WLAN war nicht sehr stabil. Ziemlich schnell meinte er, dass ich schon mal meine Sachen packen und mich auf den Weg zum Flughafen machen sollte. Auf dem Weg dorthin habe ich das Flugticket auf mein Handy erhalten und keine 24 Stunden später bin ich in Berlin gelandet.

Eine Freundin hatte mir, als ich noch in Uganda war, eine Unterkunft und einen Job im Ruhrgebiet angeboten. Das Angebot war sehr verlockend. In meinem Kopf war auch klar, dass, sobald ich in Deutschland ankomme, ich mich wieder anmelden und einen Job annehmen müsste. Dann wäre ich auch sofort wieder in der gesetzlichen Krankenkasse, für die Rente wäre gesorgt, etc. Und mein normal deutsches Leben würde weiter gehen, wie vor meiner Reise. Für mich war klar, dass das Experiment Afrika vorbei ist. Ich hatte auch ein wenig mit dem Gedanken zu kämpfen, dass ich versagt hätte. Immerhin hatte ich mir 12 Monate freigeschaufelt, um meinem Traum nachzugehen. Und nun waren nicht mal vier Monate vergangen und ich war wieder auf dem Weg nach Deutschland.
Als wir jedoch im Landeanflug auf Dubai waren, kam mir ein ziemlich eindringlicher Gedanke, bzw. eine Frage: "Wer sagt eigentlich, dass es vorbei ist?" Und dann dachte ich mir: Ja, wer sagt das eigentlich?

Also habe ich mir vorgenommen, die Zeit in Deutschland zu genießen, mich zurückzulehnen, die letzten Monate zu verarbeiten und innerlich richtig zur Ruhe zu kommen. Fast wie im Urlaub. Es ist schön in Deutschland zu sein und so herzlich wieder bei Freunden und Familie aufgenommen und empfangen zu werden und zu merken, dass ich hier verankert bin.

Schon in Kampala hatte ich mich ja gefragt, wie es nun weiter geht. Natürlich hatte ich auch Dinge, Orte und Personen auf dem Herzen und mich um Dinge gekümmert. Auch die ersten Tage in Deutschland habe ich mich gefragt: "Wie geht es denn jetzt nun weiter, wenn das nicht das Ende war?" Irgendwie wusste ich, dass Dinge im Hintergrund laufen, die ich nicht sehen und wahrnehmen kann. So funktioniert Warten nämlich. Aber manchmal ist es für mich trotzdem schwer auszuhalten. Ich kann, wenn auch nicht immer, ziemlich ungeduldig sein. Dennoch war mir irgendwie klar, dass ich meine Reise Anfang Februar gerne fortsetzen möchte. Am liebsten wieder in Richtung Afrika. Und am liebsten zu einer Iris Base, bei der ich schon war.

 

Das Warten hat sich gelohnt und Anfang dieser Woche habe ich ein paar konkrete Antworten bekommen, mir denen ich weiterplanen kann. Und was soll ich sagen? Meine Reise geht weiter. Es gibt eine Sache, die ich noch organisieren muss für das Visum und dann kann ich die Flüge buchen. Ich freue mich sehr, dass sich Türen geöffnet haben. 🥳

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